Am
20. Okt. 2005 fand eine gemeinsame Übung der Feuerwehren aus St.Katharinen, Linz
und Vettelschoß statt. Ziel dieser gemeinsamen Übung war es, den
Leistungsstand im Bereich Chemieschutz zu ermitteln. Die ursprünglich, nur für
die beiden Höhenwehren St.Katharinen und Vettelschoß geplante Lage, wurde noch
erweitert, da unerwartet auch die Wehr aus Linz an dieser praktischen Übung
teilnahm.
Dargestellt wurde eine Havarie mit einem Güterzug. Dabei simulierte man eine
Leckage an einem Bahnkesselwagen und als weitere Optionen sollten bei
erfolgreicher Abdichtung noch eine undichte Rohrleitung bzw. Flansch und ein
weiterer beschädigter Box-Container ins Spiel gebracht werden.
Zielsetzung der Übung:
- Lageerkundung
- Stoffidentifikation
- Gefährdungsbeurteilung
- Gefahrenbereich festlegen
- falls erforderlich - Menschenrettung
- Bevölkerung warnen
- Gefahrstoffausbreitung verhindern
- Leckage abdichten
- Behörden und andere Stellen informieren
Die Einsatzleitung musste nun versuchen schnellstmöglich Informationen über den
austretenden Stoff zu ermitteln und anhand
dessen die richtigen Entscheidungen treffen. Über die in der Dunkelheit
schwierig zu erkennenden "Orangen Warntafeln" am Bahnkesselwagen (BKW)
konnte der austretende Stoff als
"Wasserstoffperoxid < 60%" ermittelt werden. Nachdem ersteinmal der
Gefahrenbereich mit ca. 50 m Umkreis abgesperrt wurde, bekamen die verschiedenen
Einheiten folgende Aufgaben zugewiesen: Brandschutzmaßnahmen durchführen,
CSA-Träger (Chemieschutzanzugträger) ausrüsten, Auffangwanne herrichten und
einsetzen und Dekontaminationsstation aufbauen, während die Einsatzleitung
ständig die Lage neu beurteilen musste. Nachdem der erste CSA-Trupp vor Ort den
genauen Umfang meldete wurde entschieden, wie man den ätzenden und oxidierend
wirkenden Stoff am effektivsten angeht. Nachdem eine provisorische Auffangwanne
unter das Leck geschoben wurde, versuchte man mittels Leckdichtkissen, durch
Umgurten des BKW, die undichte Stelle abzudichten.
Inzwischen waren mehrere CSA-Trupps im Einsatz (zusätzlich zu den Kräften vor
Ort, muss zur Eigensicherung immer ein Ersatztrupp fertig ausgerüstet
bereitstehen). Da man hier "nur" eigene Kräfte und Material einsetzten konnte,
wurde nach gut 1 Stunde die Übung dann aufgrund des zeitlichen Umfanges
abgebrochen und das Übungsergebnis besprochen. Im Realfalle wären inzwischen
Teileinheiten, bzw. der gesamte Gefahrstoffzug, des Kreis Neuwied zur
Unterstützung eingetroffen. Man hätte dann mit den umfangreicheren Möglichkeiten
die Lage komplett abarbeiten können.
Der Übungsort befand sich auf dem Gelände der Deutschen Solvay in Bad Hönningen.
Vertreter der Werkfeuerwehr verfolgten mit Interesse das Vorgehen der Kameraden
aus der Nachbarverbandsgemeinde.
Vielen Dank an das Solvay-Werk für die Bereitstellung der Örtlichkeit und ein
Dankeschön an die Kameraden der Werkfeuerwehr, welche uns einige
Übungs-Chemieschutzanzüge zur Verfügung stellten. Als Durstlöscher nach den doch
recht schweißtreibenden Arbeiten hatten die Kameraden Frank Bündgen und Ottmar
Crecelius (Werkfeuerwehr) ein paar Kasten Wasser organisiert.
Video zur Übung