Brand auf Tankschiff Höhe Leubsdorf
14.05.2012

Die Freiwillige Feuerwehr Vettelschoss geht als 1.Angriffstrupp zur Brandbekämfung vor. Der im Maschinenraum befindliche Brandherd wurde von der Schiffsbesatzung schon weitestgehend mit Feuerlöschern bekämpft und konnte schnell abgelöscht werden. Die angrenzende brennende Kajüte hatten die Einsatzkräfte auch schnell unter Kontrolle und gegen 16:30 Uhr war der Brand komplett gelöscht. Das Tankschiff war mit fast 2000 t Heizöl beladen und stellte ein großes Gefahrenpotential dar, da es nicht mehr manövrierfähig war. Ein talwärts fahrendes Frachtschiff drehte bei und fixierte das havarierte Tankschiff.
Mit dem TLF 16/45 fuhr man parallel auf die Linzer Fähre, die mit weiteren Kräften aus anderen Wehren zum Einsatzort in Höhe Leubsdorf geschickt wurde. Allerdings wurde die Anfahrt schon vor Erreichen der Einsatzstelle wieder abgebrochen, da die Trupps vor Ort den Brand inzwischen unter Kontrolle hatten. Weitere Details können dem Bereicht der Rhein-Zeitung entnommen werden.

Video Winkler TV
Video SWR


Bericht: Rhein-Zeitung Koblenz

Spezialeinsatz: So rettet Wehr den brennenden Tanker vor Leubsdorf

Leubsdorf/Sinzig - Ein Tanker auf dem Rhein vor Leubsdorf brennt, ein entgegenkommendes Schiff wendet längsseitig, überall Sirenen auf der B 42 und B 9, denn von Bonn bis Koblenz schicken die Feuerwehren Hilfe: Am Montagnachmittag war zwischen Leubsdorf und Sinzig ein Einsatz zu meistern, der selbst erfahrene Feuerwehrleute in Erstaunen versetzte.

 
Mit dem Feuerwehrboot werden die Einsatzkräfte von der Nato-Rampe aus an das Schiff gefahren.           Andreas Wetzlar
 

Die "Lux" ist an diesem Montag Richtung Koblenz unterwegs, vier Personen sind an Bord. Gegen 14.50 Uhr, bei Kilometer 627, bricht in der Wohnkajüte eines Tankmotorschiffs ein Feuer aus. Die Feuerwehren aus Linz, Remagen, Sinzig, Bad Hönningen und Bonn arbeiten zusammen, um dieses Ereignis unter Kontrolle zu bringen.

"Es war beeindruckend zu sehen, wie das stromabwärts fahrende Schiff an dem brennenden Kollegenschiff erst vorbeifuhr und dann längsseitig wendete, um es abzuschleppen", erzählt der Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Linz, Thomas Nelles später. Beim Eintreffen der meisten Einsatzkräfte ist die mit rund 1900 Tonnen Dieselheizöl beladene "Lux" dann bereits von der unter belgischer Flagge fahrenden "Nairobi" fest verankert ins Schlepptau genommen und somit gesichert worden.

Auf mehreren Booten nähern sich die mit schwerem Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehrleute von beiden Rheinseiten her dem manövrierunfähigen Schiff, während aus dem Wohnbereich dichter dunkler Rauch nach draußen dringt. Insgesamt 169 Einsatzkräfte sind mit etwa 30 Fahrzeugen an den Nato-Rampen an beiden Uferseiten zur Stelle.

Zwischenzeitlich wird sogar überlegt, Feuerwehrautos mit der Linzer Fähre zu dem havarierten Tanker zu bringen, sagt Hans-Günter Fischer, als Bürgermeister der VG Linz ebenfalls kurz vor Ort. Dann reicht aber doch Pendelverkehr mit Feuerwehrbooten, um die Helfer nach ihrer begrenzten Einsatzzeit auszuwechseln.

Gegen 16 Uhr haben die Wehren das Feuer unter Kontrolle. Gegen 16.30 ist der Brand im Passagier- und Motorraum dann endgültig gelöscht, berichtet Nelles. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

Nelles lobt die außergewöhnliche Zusammenarbeit der Feuerwehren über Kommunen- und Landesgrenzen hinweg: Rechts- und linksrheinische Einsatzkräfte treffen sich in der Strommitte, aus Nordrhein-Westfalen schickt die Bonner Wehr ihr Feuerlöschboot. Auch Koblenz hat sein Löschboot rheinabwärts geschickt, es kann jedoch schon unterwegs umkehren, weil die Situation rasch unter Kontrolle ist.

Während des Einsatzes ist der Verkehr beeinträchtigt: Der Rhein ist für andere Schiffe zwischen Linz und Breisig gesperrt, sagt Harald Laux von der Außenstelle Brohl-Lützing des Wasserschifffahrtsamtes Bingen. Auch auf der rechtsrheinischen B 42 ist das Durchkommen zwischen 15 und 17.15 Uhr erschwert, bis die Feuerwehren wieder abgezogen sind.

Am Abend ist die "Lux" dann von der "Nairobi" in den Rheinbrohler Hafen geschleppt worden. Ihre Besatzung konnte die Nacht auf dem Schiff verbringen. Die Heizölladung wird nach Auskunft der Wasserschutzpolizei Andernach voraussichtlich am Dienstag auf ein anderes Schiff abgepumpt. Eine Gefahr für die Umwelt besteht nach ersten Erkenntnissen nicht, da aus dem doppelwandigen Tanker nichts ausgetreten ist.

Von Andreas Wetzlar, Dorothea Müth und Carsten Liebfried