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Facheinheit ABC der Verbandsgemeinde Linz/Rhein |
Leckgeschlagene Gefahrgutbehälter auf einem LKW-Auflieger lösten
die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Dattenberg durch die FEZ
(Funkeinsatzzentrale) Linz aus. Da es sich um eine Übung handelte, hatten sich
alle Wehren der Verbandsgemeinde in ihren Gerätehäusern versammelt und wurden
möglichst realitätsnah entsprechend der jeweiligen Lagemeldung durch die FEZ
nachalarmiert.
Das ersteintreffende Löschfahrzeug der FF Dattenberg fuhr vom Ortskern kommend
die Unfallstelle an. Nach erster Abschätzung der Lage, erkannte der
Gruppenführer, dass der unbekannte Gefahrstoff ihnen schon entgegenlief.
Daraufhin ordnete er den Rückzug der Gruppe und die Anfahrt von der
entgegengesetzten Strassenseite an. Im ersten Angriff wurde dann der bewußtlose
Fahrer unverzüglich aus dem Gefahrenbereich gebracht und vom Feuerwehrarzt
Markus Bleckwenn sowie dem Linzer DRK betreut. Der Gefahrenbereich wurde in etwa
50 m Abstand gegen unbefugten Zutritt gesichert. Nachdem die Fahrzeugpapiere
gesichtet wurden, konnte angenommen werden, dass es sich bei dem Gefahrgut um
konzentrierte Ammoniaklösung handelte. Um die Gefahrenausbreitung zu unterbinden
rüsteten sich die Kameraden aus Linz und St.Katharinen mit
Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus. Der 1. CSA Trupp öffnete die Seitenwand des
Aufliegers, lokalisierte die Leckstellen und identifizierte das Gefahrgut anhand
der Etiketten tatsächlich als 37 %ige Ammoniaklösung. Der Trupp meldete seine
Erkenntnisse an die Abschnittsleitung und forderte das benötigte Dicht- und
Auffangmaterial an. Durch die Feuerwehr Ockenfels konnte zwischenzeitlich der
Kanal in Richtung Ortskern mit einem Dichtkissen abgedichtet werden. Die
Notdekontaminationsstelle wurde durch die Feuerwehr St.Katharinen und
Vettelschoss aufgebaut und betrieben. Des weiteren versuchte man mit dem
Wasserwerfer auf dem Vettelschosser Tanklöschfahrzeug die giftigen Dämpfe
niederzuschlagen. Die Feuerwehr Leubsdorf baute die beiden Einsatzzelte als
Umkleide- und Ausrüststelle der CSA-Träger auf. Die Wehren aus Ohlenberg und
Kasbach kümmerten sich um den Brandschutz und die Wasserversorgung. Koordiniert
wurde der Gesamteinsatz durch Einsatzleiter Tobias Schaarschmidt sowie dem
stellv. Wehrleiter Christoph Teuner mit Unterstützung der
Einsatzleitwagen-Besatzung (ELW) unter Sascha Feesenmeyer.
Nachdem der 2.CSA-Trupp vor Ort die Leckagen so gut wie möglich
abgedichtet hatte und die restliche noch austretende Flüssigkeit in Wannen
auffangen konnte, wurde die Einsatzübung beendet. Zum Abschluß der umfangreichen
Übung wurde von der Verbandsgemeinde ein Imbiss und Getränke zur Stärkung
bereitgestellt.
Geplant und ausgewertet wurde die Übungslage durch Lars Pörzgen, Sebastian
Hinze und Ernst Buchholz (alle Mitglieder des ABC-Fachausschuss der VG Linz).
Ein besonderer Dank gilt der Spedition Frings, Peter Siebenmorgen, dem DRK O.V.
Linz und den über
70 Übungsteilnehmern.
Bericht
Rhein-Zeitung vom 04.07.2011