Facheinheit ABC

der Verbandsgemeinde Linz/Rhein


Die Feuerwehr ist längst nicht mehr nur eine Truppe zur Bekämpfung von Bränden. Neben dem Brandschutz und der technischen Hilfe bekommt auch die ABC-Abwehr einen immer größeren Stellenwert im Tätigkeitsfeld der örtlichen Wehren. Um die Auswirkungen von Gefahrstoffaustritten so gering wie möglich zu halten, muss entsprechendes Material bereitgestellt und die Feuerwehrmänner und Frauen umfangreich geschult werden.
Die Bundesländer haben inzwischen Richtlinien und Gesetze zur Abwehr bei atomaren, biologischen und chemischen Gefahren erlassen. Die Aufgaben hierzu wurden größtenteils den Feuerwehren übertragen.
Jede Gemeinde ist verpflichtet sogenannte "unaufschiebbare Erstmaßnahmen" zur Gefahrenabwehr durchzuführen.

Gefahrstoffkonzept:

Das Gefahrstoffkonzept Rheinland-Pfalz ist Grundlage für eine einheitliche Taktik und Ausrüstung sowie sorgfältige Aus- und Fortbildung. Es befähigt die Feuerwehr-Einsatzkräfte im Land, alle Einsätze im Zusammenhang mit ABC-Gefahrstoffen zu beherrschen, und gewährleistet einen sicheren Einsatzablauf.

Die taktischen Regeln zeigen auf, wie bei Einsätzen mit Gefahren durch radioaktive Stoffe und Materialien (A-Einsatz), biologische Stoffe und Materialien (B-Einsatz) und chemische Stoffe und Materialien (C-Einsatz) vorzugehen ist.

Des weiteren werden Empfehlungen zur Ausrüstung der ABC-Einsatzkräfte gegeben, um diesen einen sicheren und sehr flexiblen Einsatz bei ABC-Gefahren zu ermöglichen. Dabei werden einerseits den äußerst vielseitigen Gefahrenmerkmalen im Einsatz Rechnung getragen, andererseits wird aber auch die Struktur eines Flächenlandes mit überwiegend ehrenamtlichen Kräften besonders berücksichtigt.

Die Aus- und Fortbildung zielt auf eine ergänzende Fachausbildung von Feuerwehrangehörigen ab. Grundlage ist die neue Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 – Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren. Darüber hinaus gehende Anforderungen ergeben sich aus der Funktion des Feuerwehrangehörigen auf Spezialfahrzeugen innerhalb des Gefahrstoffzuges.

Das Gefahrstoffkonzept Rheinland-Pfalz baut auf dem Regelwerk der Feuerwehr-Dienstvorschrift 500 – Einheiten im ABC-Einsatz vom 16.09.2003 auf, welche den Ländern durch den Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) zur Einführung empfohlen wurde und berücksichtigt die bereits bewährten und etablierten Strukturen im Gefahrstoffbereich sowie die rechtlichen Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz.

Ausstattung der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Linz/Rhein
Schwerpunktmäßig sind die Ortsfeuerwehren Linz und St.Katharinen mit dem erforderlichen Material ausgestattet. Hierzu gehören z.B. Chemikalienschutzanzüge (CSA) zum Schutz der im Gefahrenbereich tätigen Kräfte, Abdichtmaterialien für Leckagen, Schächte und Tanks (Dichtkissen, versch. Keile ...), sowie Gerätschaften zur Gefahrstoffidentifikation (Indikatoren, Prüfröhrchen, Explosionsschutzmeßgeräte ...). Weiterhin werden Auffangbehältnisse, Folien, Bindemittel usw. mitgeführt. Neben dieser Hardware gehören natürlich auch ein Laptop mit Gefahrstoffdatenbanken und Gefahrstoff / Gef.Gut-Literatur zur Ausrüstung. Das Einsatzleitfahrzeug ist zudem mit Faxgerät und Telefon zur direkten Kontaktaufnahme mit Behörden, Hersteller usw. ausgestattet.

Personal und Ausbildung
Neben der feuerwehrtechnischen Standardausbildung, ist für ABC-Einsätze natürlich besonderes Wissen und Können nötig. Seit Jahren schon werden Führungskräfte auf Kreis- oder Landesebene entsprechend ausgebildet. In den einzelnen Ortswehren werden diese Kenntnisse dann bei Übungen und Schulungsabenden vertieft.
Um die Schlagkraft auf Verbandsgemeindeebene weiter zu optimieren, wurde im Jahre 2005 eine Facheinheit mit Mitgliedern aus den unterschiedlichen Ortswehren gebildet. Diese Kameraden sollen verstärkt im Bereich ABC ausgebildet und geschult werden, um im Einsatzfall in der Verbandsgemeinde schnellstmöglich und effektiv eine Gefahrenlage abarbeiten zu können.