Vom 31.03. - 01.04.2006
fand bei der Firma Solvay in Bad Hönningen ein Lehrgang zur Ausbildung zum
CSA-AGT statt.
Die Teilnehmergruppe bestand aus Mitgliedern der Solvay-Werkfeuerwehr und des
Gas-Rettungstrupp der Firma Solvay, sowie Mitglieder der FF Bad Hönningen, FF
Vettelschoß, und FF St.Katharinen. Ausbilder Rene Fallait, Wehrleiter
der Werkfeuerwehr Lohmann, leitete mit Unterstützung von R.Krug, ebenfalls
Lohmann, die theoretische und praktische Ausbildung. Die von Ihm geforderte
Leistungsbereitschaft und Disziplin beim Anlegen und Einsatz des CSA konnte
von allen Teilnehmern erfolgreich erfüllt werden. Zwei volle Tage dauerte das
intensive Training bei der Werkfeuerwehr der Solvay GmbH. Die Räumlichkeiten,
Anzüge und Verpflegung wurden von Wehrleiter Dieter Uhrmacher (SOLVAY)
zur Verfügung gestellt.
Um bei Gefahrstoffaustritt oder auch biologischen Gefahren effektive Hilfe
leisten zu können, muss die Feuerwehr entsprechend ausgerüstet sein. Dazu
gehören spezielle Arbeitsmaterialien, wie auch die Schutzausrüstung der
Einsatzkräfte. Da man erkannt hat, dass das Tragen des entsprechenden
Chemikalienschutzanzuges eines besondern Wissens und Ausbildung bedarf, wurde
die entsprechende Ausbildung von den Ländern vorgeschrieben.
Die Ausbildung zum CSA-Träger ist zum Tragen von Chemikalienanzügen zwingend vorgeschrieben. Die Teilnehmer wurden gemäß der Feuerwehrdienstvorschrift (FwDv) 7 sowie in Anlehnung an die FwDv 500 und andere Regelwerke ausgebildet. Mindestens 1 mal in 12 Monaten muss künftig je eine Belastungs- und eine Einsatzübung unter CSA durchgeführt werden, damit der Träger die Berechtigung zum Tragen des CSA behält.
Lehrgangsinhalt:
- Aufbau und Funktion von CSA
- Belastung, Gefährdung und Einsatzgrenzen des CSA-Träger
- Dekontamination von CSA
- Einsatzgrundsätze
- Aufgaben der Atemschutzüberwachung
- Verhalten in Notsituationen
- Fachgerechtes An- und Ablegen von CSA
Der Träger des CSA ist
komplett von seiner Umwelt isoliert und kann somit auch in radiologisch,
chemisch oder bakteriologisch kontaminierten Gebieten arbeiten. Zur
Atemluftversorgung trägt der CSA-Träger einen Pressluftatmer auf dem Rücken.
Das Tragen eines solchen gasdichten
Anzuges fordert von dem Feuerwehrmann einiges ab. Die Einsatzzeit unter CSA
beträgt maximal 20-25 Minuten. Selbst, falls noch ein Luftvorrat vorhanden
sein sollte, wird bei mittlerer körperlicher Arbeit die Leistungsgrenze
erreicht sein und der Einsatz muss beendet werden. Durch den gasdichten Anzug
kann die vom Körper abgegebene Feuchte nicht entweichen und die Luftfeuchte im
Anzug steigt stetig an. Die Sichtscheibe beschlägt und muss regelmäßig
klargewischt werden. Eine Verständigung untereinander ist ohne Funkgerät nicht
möglich, zudem ist das Sichtfeld und die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt
. Dies alles, plus auftretender Einsatzstress fordert dem Träger physisch und
psychisch einiges ab.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Ausbildungsinhalte außergewöhnlich gut, verständlich und detailliert vermittelt wurden. Natürlich hatte man in den beiden Tagen, trotz des ernsthaften Hintergrundes, sehr viel Spaß bei der Sache und manch einer war froh am Samstag Abend endlich die Füße vor dem Fernseher hochlegen zu können.