Geschichte der Feuerwehr
 
Feuerwehr Vettelschoß anno dazumal
 


Vorwort

Bürgersinn, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage, Tatkraft und Uneigennützigkeit zeigten unsere Vorfahren, als sie am 1. Mai 1899 die Freiwillige Feuerwehr Vettelschoß gründeten. Seit dieser Zeit fanden sich, auch in schwierigen Jahren, immer wieder Bürger dieser Gemeinde, die selbstlos und unerschrocken jederzeit für ihre Mitmenschen helfend zur Verfügung standen.  
Zwar hat sich das Feuerwehrbild durch Technik und Fortschritt sehr gewandelt, doch der Grundgedanke der freiwilligen und uneigennützigen Hilfe für die Mitbürger unter dem Wahlspruch ...

 


Gott zur Ehr -  

dem Nächsten zur Wehr

... gilt auch heute noch uneingeschränkt.


Hier gelangen Sie zu der   Chronik der Freiwilligen Feuerwehr von Hans-Heinrich Mohr,  welche mit einigen Anekdoten aus der Vettelschosser Historie sehr kurzweilig ausgeschmückt ist.  Der umfangreiche Artikel wurde in den Ausgaben von   -Vettelschoß aktuell-  vom Oktober bis Dezember 2007 veröffentlicht.

     Der nachfolgende Link führt Sie zu einem weiteren Artikel von Hans-Heinrich Mohr. Die Geschichte der Pflichtfeuerwehr vor 1899.
 


1899
Erster Wehrführer
 

 - damals Hauptmann-  der Freiwilligen  Feuerwehr war demnach Franz Neifer aus Vettelschoß.

Die insgesamt 40 Mitglieder starke Truppe setzte sich aus Männern aller Ortsteile der Gemeinde Vettelschoß zusammen.

Es waren 20 aus Vettelschoß ; 15 aus Kalenborn ; 2 aus Ober- Willscheid ; 1 aus Willscheid und 2 aus der Kau .
 

Gründungsmitgliederliste (anklicken zum vergrößern)
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Vorstand
Der Hauptmann bildete zusammen  mit dem Spritzenwart , dem Zeugwart dem Schriftwart und dem Kassenwart den Vorstand.

Die Aufgaben der Wehrmänner waren genauestens festgelegt. So gab es neben den Hornisten Stefan Hoppen , Vettelschoß und Philipp Hecken , Kalenborn eine Steigerabteilung unter dem Steigerführer Anton Hoppen , sowie eine Spritzenabteilung mit Philipp Hoppen aus Oberwillscheid als Spritzenführer. Anklicken

1902
Am 20.Mai 1902 beschließt der Gemeinderat , der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß, zur Anschaffung einer Steckleiter, eine Beihilfe von 40 Mark zu gewähren. Dagegen wurde ein Antrag der Wehr im Jahre 1904 zur Beschaffung von Kleidungsstücken mit der Begründung abgelehnt, das kein Bedürfniss bestünde.
Die Gründer-Kameraden waren also ziemlich auf sich alleine gestellt und erhielten von den damaligen Gemeindevätern kaum Unterstützung. Dies belegt auch ein Schreiben des Regierungspräsidenten zu Coblenz vom 17.08.1907

Die Freiwillige Feuerwehr Vettelschoß  wurde vorläufig nicht anerkannt. Ihnen fehlte 100 m Schlauch und 2 - 3 Wasserwagen. Vettelschoß hat kein Gerätehaus ; und bis 10 m Höhe Häuser , aber nicht genügend Leitern. Hakenleiter, Anstelleiter und Dachleiter fehlen ganz. Nur ein Strahlrohr vorhanden und zahlt nicht in die Unfallkasse. Die Mitglieder der Wehr bringen an Beiträgen selbst 150 Mark jährlich auf , wozu die Gemeindekasse 50 Mark dazulegt. Zeit zur Erfüllung bis zum 1.1.1908, sind sie bis dahin nicht anerkannt, sind Pflichtfeuerwehren zu bilden.

So reichten also schon damals freiwilliges Arrangement und Idealismus alleine nicht aus, um die erforderliche Unterstützung aus der Gemeindekasse zu erhalten.
Im Gegenteil , die jungen Wehrmänner brachten aus ihren eigenen , spärlichen, privaten Kassen dreiviertel der Beiträge  selbst auf. Lediglich 50 Mark steuerte die Gemeindekasse dazu.
Der Brief des Regierungspräsidenten wurde im Gemeinderat besprochen . Dazu folgende Niederschrift aus dem Jahre 1909: Schläuche sind im reichen Maße vorhanden ! Anschaffung eines Wasserwagens abgelehnt, weil an jedem Haus in der Gemeinde ein Wasserfaß vorhanden , außerdem die Brunnen!
Selbst dieser massive Druck durch den Herrn Regierungspräsidenten , mit der Androhung , ggf. wieder eine Zwangswehr einzuführen, konnte die Ratsherren nicht dazu bewegen , die Gemeindekasse für die Feuerwehr zu öffnen.


Das erste Spritzenhaus 
Ein Backsteinschuppen an der Michaelsstraße, gegenüber der heutigen Sparkasse, diente dann als Gerätehaus. Ob dieser Schuppen ein umfunktioniertes landwirtschaftliches Gebäude oder ein extra für die Wehr erbautes Spritzenhaus war , läßt sich heute nicht mehr nachweisen .
Auch die Alarmierung war damals nicht ganz einfach. Neben der Brandglocke ( Sturmläuten ) wurden die Wehrmänner per Brandhorn durch die Hornisten zum Einsatz gerufen.
Zwei, voll intakte Brandhörner sind heute noch im Besitz der Feuerwehr.

Das bei diesen Alarmierungsmethoden die Ausrückezeiten etwas länger waren als heute , steht sicher außer Frage.
 

 

 


Alte Spritze
Kernstück der damaligen technischen Ausrüstung war die, von Pferden , oder auch von den Wehrmännern selbst , gezogene Handspritze. Diese Handspritze ist noch voll funktionstüchtig und hat heute ihren Ehrenplatz in der Vitrine vor dem Feuerwehrgerätehaus. Diejenigen Wehrmänner , die die Spritze bei Schauübungen oder Vorführungen schon einmal bedient haben , wissen ganz sicher , welche „Knochenarbeit“ unsere Vorfahren im Löscheinsatz verrichten mußten .

Ein 1905 von den Wehrmännern angelegter Brandweiher im „Alten Hohn“ , sowie die einzelnen Brunnen innerhalb der Gemeinde , dienten bis zur Installation der Wasserleitung im Jahre 1928 als Löschwasserreservoir.

Unsere Handspritze


Das Baujahr oder Anschaffungsdatum ist nicht mehr genau feststellbar. Vermutlich war diese Handspritze jedoch schon vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr -also vor 1899- in Vettelschoß stationiert und wurde von der Pflichtwehr eingesetzt. Diese Vermutung stützt sich auf folgende Fakten:
 

a) Bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde bereits eine Spritzenabteilung aufgestellt .
b) Der Regierungspräsident bemängelte 1907 das Fehlen von Schläuchen und Spritzenhaus. Ein Strahlrohr war vorhanden und das Fehlen einer Spritze beanstandete er nicht.
c) Nachforschungen von WF Buchholz ergaben, daß diese Art von Handspritzen in den Jahren 1890 - 1900 gefertigt wurden .
d) Die Anschaffung einer Feuerwehrspritze wird in den Protokollbüchern über die Gemeinderatsbeschlüsse (ab 1895 vorhanden) nicht erwähnt. Da die Spritze ja nicht aus irgend einer Portokasse bezahlt werden konnte, hätte der Gemeinderat sicherlich einen Beschluß fassen müssen.
Wir gehen also davon aus, dass diese Handspritze zwischen 1890 und 1895 gefertigt und auch angeschafft wurde!

Erläuerungen von Hans-Heinrich Mohr zur alten Spritze


1912
Geldnöte
veranlaßten die junge Wehr im April 1912 zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

Die Wehr erhielt vom damaligen Lehrer, Herrn Gärtner, 150 Mark als Darlehen.
Die Vorstandsmitglieder bürgten mit ihrem Privatvermögen für diese Summe, die dann auch am 22.6.1919 nebst Zinsen ordnungsgemäß zurückgezahlt wurde.
Ob mit diesem Geld dringend benötigte Löschgeräte oder die Feuerwehrfahne vorfinanziert wurde , läßt sich heute allerdings nicht mehr nachweisen.


1912 Großbrand der Scheune Weißenfels durch Blitzschlag.


1913
Der Landrat in Neuwied vom 22.10.1913 :

Auf Grund des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30.7.1883 , des Gesetzes über die Polizeiverwaltung vom 11.3.1850 sowie des Gesetzes betreffend die Befugnis der Polizeibehörden über die Verpflichtung zur Hilfeleistung bei Bränden wird unter Zustimmung des Kreisausschuses für den Kreis Neuwied folgende Kreispolizei-Verwaltungs-Ordnung erlassen :
Zur Regelung der Pflichtung zur Hilfeleistung bei Bränden in der Nachbarschaft werden die Feuerlöschbezirke des Kreises zu Brandhilfeverbänden vereinigt.
Hiernach leisten in der Bürgermeisterei Neustadt dem Löschbezirk Vettelschoß die Wehr Windhagen Brandhilfe.
(original Amtsdeutsch!)

Im Juli 1924 wurde  - lt.  Festordnung -  das                    25 - jährige Bestehen

ganz groß gefeiert. Gemäß Beschluß des Gemeinderates Vettelschoß vom 2.Juli 1924 wurde der Wehr zum 25-jährigen Jubiläum ein Zuschuß von 50 Mark gewährt.
Bemerkenswerte , noch vorhandene Erinnerung an dieses Fest ist die , von den Jungfrauen überreichte Gedenkschleife ,  mit dem Aufdruck :
Den Gefallenen und Verstorbenen der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Vettelschoß
„gewidmet von den Jungfrauen


1929
Das zweite Spritzenhaus

Im Anschluß an den Schulneubau im Jahre 1929 entstand aus dem ehemaligen Schul-WC , hinter dem Lehrerwohnhaus das zweite Spritzenhaus.
Dieses feuchte , unbeheizte , schuppenähnliche Gebäude diente der Wehr dann 38 Jahre lang zur Lagerung der Löschgeräte , Ausrüstungsmaterialien und später auch als Garage für das erste Feuerwehrauto.

Nachweisung der Feuerwehren in der Bürgermeisterei Neustadt/Wied , Stand 1.7.29 :
Stärke der Wehr Vettelschoß 24 Mann
Brandmeister Wilhelm Saal , St.Arb. geb. 1866 aus Kalenborn
Stellvertreter Johann Kretz , geb. 1899 aus Vettelschoß


1930
Ab dem Jahre 1930 wurde nun ein Protokollbuch geführt.

Generalversammlung
am 2.Nov. 1930 im Gasthof Hecken
Es wurde folgendes beschlossen:
1. An Beiträgen gingen 25 Mark ein
2. Zwecks Beitritt zum Bürgermeistereiverband sollen Wilh.Saal , Joh.Kröll , Joh.Kretz  , Eg.Buslei und Konrad Heßler an der Tagung in Wiedmühle teilnehmen.
3. Steigergurte umändern lassen
                                                      Matthias Buchholz (Schriftf.)
 

Nach der Anhöhrung der Teilnehmer an der Bürgermeistereiverbandstagung wurde dann am 7.12.1930 beschlossen , dem Bürgermeistereiverband beizutreten.
Für die Beschickung nach der Feuerwehr-Fachschule in Koblenz wird Johann Kretz , Vettelschoß in Vorschlag gebracht.
An der Frühjahrstagung  1931 des Kreisverbandes in Hammerstein nehmen die Kameraden Saal , Kalenborn und Lehmann , Vettelschoß teil.


Versammlung

am 8.Dezember 1931 bei Thome , Willscheid :
Es wurde der Familienabend festgelegt wie üblich auf den 6. Januar diesmal in Willscheid. Drei Mann Musik , wofür Kamerad Saal zu sorgen hat . Bei Kamerad Kröll werden 50 Pfd. Schweinefleisch bestellt. Preis Kölner Schlachtgewichtsnotierung . Sodann sollen zu der Feier eingeladen werden
Pastor Loew und Vorsteher Dittscheid.


                                                       Matthias Buchholz(Schriftf.)


1932
Beschluß vom 10.April 1932
:
Zur Teilnahme am Frühjahrsverbandstag in Schöneberg werden bestimmt Kamerad Saal , Kretz Joh. und Ewenz M.

Auf Antrag wurde am 8.Mai beschlossen , die Beiträge für das erste Vierteljahr ,
in Anbetracht der schlechten Verhältnisse zu streichen.
Stärke der Wehr Vettelschoß im Jahre 1932 : 37 Mitglieder

Generalversammlung am 12.6.1932 (Wirtschaft Thome)

1. Neuwahl des Vorstandes
Saal Wilh.            1. Brandmeister                     Kröll Joh.              Stellvertreter
Buchholz Matth.   Schriftführer                          Lehmann Peter     Kassierer
Heuser Heinr.      Zeugwart
Fahnenträger:     Buchmüller Joh.  Buslei Eg.  Hoß Matth.
Sanitäter :            Weißenfels Joh.  Fuchs Toni  Ewenz Matth.

2. Das Stiftungsfest soll am 10.Juli abgehalten werden und zwar in Vettelschoß. Mit der Musikvereinigung Vettelschoß soll wegen Gestellung der Musik verhandelt werden.Tanzgeldsammler:Lehmann, Buchmüller,Buslei,Becker

3. Um das Interresse der Kameraden an der Wehr zu erhalten , wird beschlossen den Vorstand wie bisher durch die Wehr zu wählen und nicht , wie das Feuerwehr-Grundgesetz es vorschreibt , durch den Brandmeister zu ernennen.

Hier haben die Wehrleute versucht , sich dem Einfluß der beginnenden Nazizeit zu entziehen , weil sie erkannten , daß die Gründungsgedanken der Freiwilligkeit und Kameradschaft in Gefahr waren . Diese Bemühungen waren jedoch nur noch ein Jahr lang erfolgreich . Denn nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatten , auch hier im Dorf , diese aufrechten Kameraden und ihre freiheitlichen , freiwilligen Gedanken keine Chance mehr.


Brandbericht der Freiw.Feuerwehr Vettelschoß vom 6.Juli 1932:

Großbrand in Willscheid  ;  Dauer 2 ½ bis 6 Uhr
Vom Feuer beschädigt sind : Ein Wehrmann , Hühner , Wohnhaus , Scheunen , Schuppen , Ställe , Maschinen und landw. Geräte ;
etliche Möbel wurden in Nachbarhäusern untergebracht ; Vieh gerettet.
Leiter der Löscharbeiten : Brandmeister Saal
Zahl der anwesenden Wehrleute : 29
Brandentstehungsursache : unbekannt


1933
Anfang des Jahres 1933 wird an die Gemeinde der Antrag gestellt , einen provisorischen Steigerturm zu errichten .

Der Bürgermeistereiverbandstag wurde im Mai 1933 in Vettelschoß abgehalten.
Pogramm :
27.Mai Samstag : abends 9 Uhr Fackelzug mit Zapfenstreich
28.Mai Sonntag : 5 Uhr Wecken
9 ½ Uhr Kirchgang
11   Uhr Sitzung des Bürgermeistereiverbandsvorstandes
14   Uhr Empfang der auswärtigen Wehren
141/2Uhr Antreten sämtlicher Wehren zum Festzug mit Parademarsch und Gedächtnisfeier für die gefallenen Kameraden am Kriegerdenkmal mit Ansprache und Kranzniederlegung.
Nach der Gedenkfeier , Abmarsch zum Übungsplatz
Übung der Wehren Etscheid und Vettelschoß.
Danach gemütliche Feier mit Ball im Saale Thome zu Willscheid.


Harte Zeiten

Am 31.Mai 1933 beginnt dann auch für die Freiwillige Feuerwehr Vettelschoß die Zeit des Nationalsozialismus.
Auf Antrag der NSDAP , Ortsgruppe Vettelschoß wurde der Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr durch den Bürgermeister der Bürgermeisterei Neustadt aufgelöst. Auf der Versammlung am 6. Juni gab der Bürgermeister bekannt , daß die Auflösung auf Antrag der NSDAP habe erfolgen müssen .
Der anwesende Kreistagsabgeordnete und Kampfbundleiter der NSDAP aus Linz machte nähere Ausführungen über die Gleichhaltung des Vorstandes , wonach der neue Vorstand mit 51 % aus Mitgliedern der NSDAP bestehen müsse. Sodann bestimmte er den politischen Leiter der NSDAP Ortsgruppe Vettelschoß zum ersten Brandmeister , der dann seinerseits den Schriftführer , Kassierer und Zeugwart ernannte. Der stellv. Brandmeister ,  der Spritzenführer und der Steigerführer durften und wurden dann auch von der Wehr gewählt. Anschließend erfolgte per Handschlag die Verpflichtung des neuen Vorstandes durch Bürgermeister und Kreisbrandmeister.

Aus den spärlichen Aufzeichnungen , die bis zum Dez. 1934 noch vorhanden sind geht hervor , daß die Feuerwehrkameraden die sich der Partei nicht unterordneten oder gar Parteimitglied wurden , keinerlei Anteil mehr an der Wehr hatten , ihre Ämter verloren und letzlich im Januar 1935 als „politisch unzuverlässig“ aus der Wehr ausgestoßen wurden .

Die Feuerwehren verloren in der Nazi-Zeit also ihre Eigenständigkeit . Anstelle der kameradschaftlichen und freiwilligen Hilfsgemeinschaft , stand jetzt die , von der Partei geführte Feuerlöschpolizei , in der die alten Werte nicht mehr zählten .
Dies belegt auch der folgende Befehl des Kreisfeuerwehrführers vom 20.1. 1937:


Abschrift !
 

Der Kreisfeuerwehrführer

Neuwied  den 20.1.1937

Betrifft: Kameradschaftsabende und Veranstaltungen der Freiw.Feuerwehren  ( -Feuerlöschpolizei- )

In letzter Zeit sind Unklarheiten darüber entstanden , ob die Veranstaltungen der Feuerwehren
(Feuerlöschpolizei) der Anmeldung bei der Kreisleitung der NSDAP , bedürfen . Um hierin nun entgültig Klarheit zu schaffen und das Ansehen der Feuerlöschpolizei zu wahren , gebe ich folgendes als Befehl bekannt :

1.  Ich lege größten Wert auf engste und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit der Partei und allen ihren Gliederungen .

2.  Die Veranstaltungen der Partei gehen in allen Fällen  -abgesehen von der Tätigkeit der Feuerwehr bei Ausbruch von Schadenfeuer und sonstigen Notständen , die der Hilfeleistung der Feuerlöschpolizei bedürfen- vor.

3.  Es ist ein selbstverständliches Gebot der Zusammenarbeit , ganz abgesehen von der persönlichenHöflichkeit , dass der Hoheitsträger der Partei , der Standortälteste der SA :SS. NSKo oder sonstige Amtsträger der Parteigliederungen des Ortes zu den Veranstaltungen rechtzeitig eingeladen werden .

4.  Alle Veranstaltungen (Kameradschaftsabende mit Familien und sonstigen Veranstaltungen) die über den Rahmen der im Dienstplan vorgesehenen hinausgehen , sind mir bis spätestens zum 5. des der Veranstaltung vorhergehenden Monats durch den Wehrführer anzumelden . Ich werde mich mit der Kreisleitung rechtzeitig in Verbindung setzen , damit Überschneidungen mit Parteiveranstaltungen pp. vermieden werden .

5.  Die Genehmigung aller öffentlichen Veranstaltungen behalte ich mir grundsätzlich vor. „Feuerwehrbälle“ , wie sie früher in der Systemzeit Mode waren , sind mit dem Carackter der Feuerlöschpolizei nicht vereinbar . Ich bin der letzte , der den Kameraden und ihren Familien nicht auch einige Stunden der Freude gönnt . Die Veranstaltungen müssen aber schon äußerlich einen wahrhaften Ausdruck der Volksgemeinschaft , der Kameradschaft und der Treue zu Volk und Vaterland zeigen .

6.  Veranstaltungen , die mir nicht rechtzeitig gemeldet sind , werde ich in jedem Fall verhindern . Aus Gründen der Disziplin muss ich erwarten , dass in Zukunft auch der Dienstweg eingehalten wird . Von Untergliederungen übersandte Anmeldungen lasse ich unberücksichtigt und gebe Sie ohne Erledigung an den Wehrführer zurück.

7.  Die Wehrführer legen mir in doppelter Ausfertigung auf besonderem Bogen und zum oben festgesetzten Termin (Ziffer 4 ) die Zusammenstellung der beabsichtigten Veranstaltungen vor . Erhalten die Wehrführer bis zum 20. d. Monats keine gegenteilige Antwort , kann die Veranstaltung im kommenden Monat abgehalten werden .

8.  Dieser Befehl ist allen Lösch - Halbzug - Löschtrupp - Führern bekanntzugeben.
Die Kreisleitung hat Abschrift zur Kenntnisnahme erhalten.
 

                                                                                          H e i l   H i t l e r
                                                                                     Kreisfeuerwehrführer

 

 


1934
Nach dem Großbrand „Wohnhaus Muß“ in Kalenborn im Jahre 1934 wird für die Gestellung der Brandwache durch sieben Feuerwehrmänner der vorschriftsmäßige Stundenlohn -Gesamtsumme 28,00 Mark- beantragt.
 



Im Jahre 1935 wurden zur Beleuchtung von Brandstellen Lichtfluter -für Glühlampen bis 200 Watt- mit 35m Gummikabel bestellt, die zur Einsatzstelle verbracht und dort montiert werden konnten.

Nach dem Kriegsausbruch im Jahre 1939 wurde, wegen der erhöhten Brandgefahr eine Motorspritze TS 8  angeschafft.
 


 Diese TS wurde jedoch zum Kriegsende im Jahre 1945 von den Amerikanern beschlagnamt und abtransportiert. Jetzt mußte also wieder per Muskelkraft -d.h. mit der alten Handspritze- das Wasser zur Einsatzstelle gepumpt werden
In den Vorkriegsmonaten- und Kriegsjahren zeigten die Wehrleute tatkräftigen Kameradschaftsgeist. So halfen die, noch nicht einberufenen Feuerwehrleute, den Familien, deren Männer beim Militär dienten, bei den Erntearbeiten.


1943
Damenwehr

Weitere Einberufungen zum Kriegsdienst machten im Jahre 1943 die Aufstellung einer Damenwehr erforderlich. In Drillichanzügen übten diese 19 jungen Frauen dann, zusammmen mit den noch zu Hause verbliebenen Wehrmännern, auf dem Schulhof den sicheren Umgang mit den Gerätschaften der Feuerwehr.

“Chefin“ dieser Damenwehr war Anna Nelles. Übereinstimmend berichten heute noch diese Frauen von einer gelungenen Übung der Frauentruppe am angenommenen Brandobjekt: Haus Krölls „Trienchen“ wo die kritischen, männlichen Beobachter voll des Lobes und der Anerkennung ob der Leistungen der Frauenwehr waren.
 
 

 

 

Mitgliederliste der Damenwehr:

Mädchennamen

Nelles Anna 
Bleske Anna 
Kröll Maria 
 Kröll Maria
Mohr Änni 
Buchmüller Anna 
Manns Katharina 
Schepers Katharina 
Manns Gretha 
Bosbach Gretha
Hoß Franziska 
Schommers Franziska 
Strunk Hildegard 
Berresheim Josefine 
Hermann Josefine
Spitz Christine 
Weißenfels Christine 
Saal Josefa 
Henschel Josefa

Kolling Mathilde 
Adamski Mathilde
Girnstein Maria 
Löffler Maria 
Engels Helene 
Engels Helene
Witt Karola 
Stümper Karola 
Heckner Josefa 
Vogt Josefa 
Weinberg Lisa 
Weck Elisabeth 
Lehmann Lisbeth 
Lehmann Elisabeth 
Tendler Gerda 
Kurtenbach Gerda 
Jungheim Josefa 
Hoß Josefa 


1949

Die Seiten 13 - 16 des Protokollbuches wurden nach der Nazizeit herausgetrennt. Somit sind die Jahre 1935 bis Kriegsende nicht dokumentierbar.
Nach den Kriegswirren wurde die Wehr im Jahre 1949 neu geordnet, ein Feuerwertrommlerchor gegründet und das 50-jährige Bestehen gefeiert.
Bereits ein Jahr später wurde die erste Alarmsirene installiert.

 


1953
Mit dem Protokoll von der Vorstandssitzung am 29.12.1953 beginnen die Nachkriegs-Aufzeichnungen.
Der Vorstand der Wehr setzte sich 1954 wie folgt zusammen:

Brandmeister: Mathias Hoß 
Zugführer:        Anton Fuchs
Kassierer
       Jakob Homscheid
Schriftführer:  Jakob Kretz
Zeugwart
:        Willi Neifer
Beisitzer:         Aegidius Buslei, Josef Heuser 1, Heinrich Kurtenbach, Hans Spitz


1954
Trommlercorps

Meinungsverschiedenheiten zwischen den Aktiven und dem, erst 1949 gegründeten Trommlerchorps,  führten im Jahre 1954 zu dessen Auflösung.


Im gleichen Jahr wurde die Wehr mit einer Motorspritze TS 6 ausgerüstet.

Im August 1957 beschließt der Gemeinderat, von der Amtswehr Neustadt einen gebrauchten Tragkraftspritzenanhänger für 350 DM zu erwerben. Der Antrag des Amtsbrandmeisters, im Rahmen einer Kreisbeschaffungsaktion ein Tragkraftspritzenfahrzeug zu bestellen, wurde im Jahr 1958 durch den Rat, aus finanziellen Gründen, abgelehnt.

Aus Anlaß des 60-jährigen Bestehens richtete die Feuerwehr Vettelschoß am 10.05.1959 das Amts-Feuerwehrverbandsfest aus.Vor den erschienenen Gastwehren aus Neustadt, Etscheid, Strauscheid, Elsaff, Lorscheid und Ferntal hielten Bürgermeister Schuhmacher, Amtsbürgermeister Müller und Amsbrandmeister Utsch die Festansprachen. Das Geburtstagsgeschenk der Gemeinde: 60 DM an die Feuerwehr-Kameradschaftskasse!

 


1959
Beginn einer neuen Ära

Wegen Erreichen der Altersgrenze scheidet Brandmeister Hoß aus dem aktiven Dienst aus und wird zum Ehrenbrandmeister ernannt. Die Wehr wählt am 17.10.1959 Heinrich Buchholz zum neuen Brandmeister.


Für 40-jährigen aktiven Dienst werden die Kameraden: Aegidius Buslei, Mathias Hoß und Willi Saal ausgezeichnet.
 

 

 


Diverse Lehrgänge werden besucht.

 

           


1961
Am 24.2.1961 beschließt der Gemeinderat die Bestellung von 26 Uniformröcken für die Wehrmänner. Die Beschaffung von Hosen, Hemden usw. wird den Mitgliedern selbst überlassen. Am 2.7.1961 besuchen 6 Wehrleute die Fachmesse „Roter Hahn“ in Köln. Die Wehr von 1961.

Für den erkrankten Kameraden Anton Fuchs wurde am 28.01.1962 Wilhelm Buslei zum neuen Zugführer gewählt und zum Fachlehrgang an die Landesfeuerwehrschule nach Koblenz entsand.

Die verdienten Mitglieder Aegidius Buslei, Johann Buchmüller, Josef Heuser 1, Willi Saal, Jakob Homscheid, Peter Buslei und Mathias Hoß werden am 21.11.1962 per Urkunde, von Bürgermeister Schuhmacher, zu Ehrenmitgliedern ernannt.


1963
Das erste Kraftfahrzeug

Das Jahr 1963 bringt auch der FFW den Fortschritt.

Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluß kann endlich das erste „ Feuerwehr Auto", ein Tragkraftspritzenfahrzeug ( TSF ) beschafft werden.
Dieser VW - Bus mit dem unvergesslichen Kennzeichen NR - UZ 39 wurde im Juni von Pastor Feilen feierlich eingesegnet.
Bei der anschließenden Übung zeigten die älteren Kameraden mit der alten Handspritze einen Einsatz „wie früher" und die jüngeren Wehrmänner neben einer beeindruckenden Abseilübung, daß sie auch den Umgang mit dem neuen Fahrzeug, bereits sicher beherrschten. Das war auch gut so, denn die Einsätze in der aufstrebenden Gemeinde Vettelschoß häuften sich in den folgenden Jahren. Zwangsläufig stellte die Wehr am 4. 2. 1966 den Antrag zum Neubau eines Feuerwehr Gerätehauses am Standort des alten Feuerwehrplatzes „Im alten Hohn". Bereits 3 Monate später wurde der Architekt Richter aus Neuwied mit der Planung beauftragt und schon im Juni 1967 erfolgte die Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Prangenberg im Rahmen des Amtsfeuerwehrfestes. Pastor Feilen segnete das neue Feuerwehrdomizil, bevor Orts- und Amtswehr die Rettung von Verunfallten aus zwei brennenden PKW´s eindrucksvoll demonstrierten.
 


1968
Der Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Kalenborn, begünstigte die dringende Anschaffung einer Normgerechten Motorspritze (TS 8), die dann auch 1968 an die Wehr ausgeliefert  werden konnte.

 



 


1971
Durch die Verwaltungsreform wird die Gemeinde Vettelschoß von der Amtsverwaltung Neustadt / Wied zum 1.1. 1971 der Verbandsgemeinde Linz/Rh. angegliedert. Beim Besuch der Fachmesse „Roter Hahn 1972" in Frankfurt konnten die Vettelschoßer Feuerwehrleute erstmalig einen „Lösch-Ferrari" sowie ein Flughafenlöschfahrzeug mit zwei Führerhäusern besichtigen.

Im Jahre 1973 kann die neue dreiteilige Sirenenanlage in Betrieb genommen werden.


1974
75 - jähriges Bestehen

Am 13. u. 14.Juli 1974 wurde dann, unter der Schirmherrschaft von Innenminister Heinrich Schwarz, ganz groß das 75 jährige Bestehen gefeiert. Neben Landrat Oster und Verbandsbürgermeister Breitenbach gratulierten auch die unvergessenen obersten Kreisfeuerwehrmänner KFI Bruno Zeppenfeld und sein Stellvertreter Rudi Schröder. Im Rahmen des Verbandsfeuerwehrtages am Sonntag wurde der verdiente Amtsbrandmeister Andreas Hörsch (links auf dem Foto) aus Leubsdorf verabschiedet und Horst Knospe aus Linz zum neuen Wehrleiter der Verbandsgemeindefeuerwehr ernannt.

Dem großen Festzug folgte dann am Nachmittag eine eindrucksvolle Schauübung. Ein Brand in einem, von den Wehrmännern extra für diese Übung gezimmerten „Bauernhof" wurde zunächst wie „anno dazumal" mit Eimerkette und Handdruckspritze bekämpft, bevor dann die Jubelwehr mit TSF und Motorspritze sowie schließlich das Großtanklöschfahrzeug aus Niederbieber mit dem Wasserwerfer die neuen Finsatzmöglichkeiten aufzeigten. Die Festveranstaltung wurde, ebenso wie auch die Kameradschaftsaktivitäten der vergangenen Jahre, von Kamerad Helmut Prangenberg im Super-8 Film festgehalten. Nach diesem rundum gelungenen Fest, erfüllte sich die Wehr nun einen langersehnten Wunsch: eine neue Feuerwehrstandarte konnte beschafft werden.
Den ständig steigenden Einsatzzahlen in der immer größer werdenden Gemeinde, mußte zwangsläufig auch der Brandschutz angepaßt werden. Die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges ( TLF ) und ein dafür notwendiger An - und Ausbau des Gerätehauses wurde vom Gemeinderat beschlossen.


1975
Am 2. März 1975 hat Innenminister Heinz Schwarz das TLF 16/25 ( das Fahrzeug war über 30 Jahre im Dienst der Feuerwehr Vettelschoß) an die Wehr übergeben. Das erweiterte Gerätehaus konnte ebenfalls seiner Bestimmung übergeben werden.

29 Einsätze, darunter der Großbrand eines Bauernhofes in Vettelschoß und Kretzhaus, hielten die Wehr 1976 in Atem. Außerdem wurde wegen der großen Trockenheit an 20 Tagen Wasser aus dem Steinbruchsee Willscheider Berg für die Landwirtschaft gefördert.
Auch in den folgenden Jahren liest sich die Einsatzstatistik ähnlich.
Brand Lagerhalle; Wohnhausbrand; Brände landw. Anwesen Kretzhaus und Kalenborn sowie Trink­wasserversorgungsfahrten. Dabei sind auch überörtliche Einsätze: nach Erdrutsch am Hummelsberg und beim Großbrand eines landw. Anwesens nach Blitzschlag in Steinshardt.


1980
Landrat Oster verlieh am Kreisfeuerwehrtag 1980 in Puderbach den Kameraden Heinrich Buchholz und Josef Buslei für 25 jährige aktive Tätigkeit das Silberne- und Wilhelm Buslei für 40-jähri­gen aktiven Dienst das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen.


1982
Am 30.11.1982 wurde der stellv. Wehrführer, Wilhelm Buslei, der dieses Amt 20 Jahre lang bekleidete, von VG-Bürgermeister Badem in die Alterswehr verabschiedet und für seine großen Verdienste um die Feuerwehr zum Ehrenbrandmeister ernannt.

Das Ausscheiden zieht auch eine Änderung im Vorstand nach sich. Der bisherige Gruppenführer und Kassenwart, Hans Strauscheid, wird nun stellv. Wehrführer. Helmut Teuner wird Kassen­wart und Heinz-Willi Buslei neuer Gruppenführer.

Bereits ein Jahr später erreichte Oberbrandmeister Josef Alfter aus Kasbach die Altersgrenze. Die Wehrführer der Verbandsgemeinde Linz am Rhein wählten Heinz-Willi Buslei zu seinem Nachfolger als stellv. Wehrleiter der VG Linz.

Den Feuerwehralltag bestimmen weiterhin ganz normale Einsätze wie: Kaminbrände, Hilfeleistungen. PKW Brände, Entwässerungseinsätze, Dachstuhlbrand nach Blitzschlag, Wohnhausbrand in Kalenborn usw. - bishin zum gemeinsamen Einsatz der VG-Feuerwehr beim Flugzeugabsturz am Linzer Krankenhaus.
 


1984
1984 - erster Rheinland-Pfalz Tag in Koblenz. Die Fahnenabordnung der FF Vettelschoß ( Buslei Jüpp als Fahnenträger, Teuner Siegfried und Löffler Richard mit Axt ) marschierte im Festzug mit.

Am 12. August fand der Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag in Vettelschoß statt, Nach Kirchgang, Kranzniederlegung und Arbeitstagung, wurde am Nachmittag eine Schauübung neben dem Sportplatz vorgeführt. Das extra gezimmerte Übungshaus wäre in der Nacht durch Brandstiftung fast ein Raub der Flammen geworden aber ein wachsamer Feuerwehr­mann hatte den Brand so frühzeitig entdeckt, das der sofort eingeleitete Löscheinsatz das Übungsobjekt noch retten konnte.

Als erste Feuerwehr der VG-Linz erwirbt eine Gruppe der FF Vettelschoß am 18. 09.1984 in Waldbreitbach, in strömenden Regen, das Leistungsabzeichen des Landes Rheinland-Pfalz in der Stufe Bronze.

Bei einer Großübung des DRK Vettelschoß zusam­men mit dem DRK Düsseldorf, waren die Feuerwehrkameraden als Mimen mit eingebunden.

Die Einsatzzahlen, 22 im Jahre 1984, reduzierten sich auf jeweils 10 in den Folgejahren. Darunter der Brand des Verwaltungsgebäudes auf der Mühe und ein weiterer Wohnhausbrand in Kretzhaus.


1987
Pünktlich zur Weihnachtsfeier 1987 kann St. Nikolaus mit einem besonderen Geschenk, dem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug, in die FW-Halle einfahren. Dieses TSF (VW LT 35), das im Wechselladungssystem auch mit Rettungsschere, Spreizer und Stromaggregat ausgerüstet ist, wurde im Juni 1988 von Pastor Herbert Glowatzki eingesegnet und durch den 1. VG-Beigeordneten Josef Hüngsberg offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Dass die Wehrleute den Umgang mit diesen neuen Gerätschaften bereits sicher beherrschten, davon konnten sieh die vielen Gäste, u.a. KFI Zeppenfeld und Wehrleiter Knospe, bei der anschließenden Vorführung überzeugen.
 


1988
Am Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes - 16.06.1988 - wird Heinz-Willi Buslei zum Wettbewerbswart im KFV-Neuwied gewählt.

Im Juli 1988 wird in Linz die Jugendfeuerwehr der VG-Linz ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit haben sich immer wieder junge Feuerwehrleute in die Verantwortung nehmen lassen und fast ihre gesamte Freizeit, zum Wohle der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen, uneigennützig eingebracht. Allen Betreuern und Verantwortlichen für den Bereich der Jugendfeuerwehr gebührt, auch an dieser Stelle, unser aller Dank und Anerkennung für ihre besonderen Leistungen.

Am 22.10.1988 erwarb die Gruppe der FW - Vettelschoß das Leistungsabzeichen des Landes Rheinland-Pfalz der Stufe Silber.


1989
Am 1. und 2. Juli 1989, wurde im Vereinshaus Willscheider Berg das 90-jährige Bestellen gefeiert. Wehrführer Heinrich Buchholz, der nunmehr 30 Jahre im Amt war, wurde mit dem Silbernen FW- Ehrenkreuz des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Eine Großübung auf dem Willscheider Berg, unter Mitwirkung der Jugendfeuerwehr der VG-Linz, so­wie der Feuerwehren Hausen, St. Katharinen, Erpel und Puderbach, rundete am Sonntagnachmittag diese Jubiläumsfeier ab.

Zwei verdiente und beliebte Feuerwehrmänner. Wehrleiter Horst Knospe und KFI Bruno Zeppenfeld wurden am 07.10. und 15.10.1989 wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst feierlich verabschiedet. Hans-Dieter Reufels aus St. Katharinen als neuer Wehrleiter der Verbandsgemeinde Linz und Franz Nassen aus Niederbreitbach als KFI wurden in ihre Ämter eingeführt. Der scheidende Wehrleiter Horst Knospe wurde vom VG-Bürgermeister Klaus Hannuschke zum Ehrenwehrleiter der Verbandsfeuerwehr Linz ernannt.

 


1990
Die steigenden Einsatzzahlen - 32 im Jahr 1990 - und die Aufgabenvielfalt zogen eine Aufstockung von Übung und Ausbildung nach sich. Auch in Voraus­sicht auf den „Generationenwechsel" der Wehr wurden Martin Homscheid zum Gruppenführer techn. Hilfe, Ernst Buchholz zum GF Chemieschutz und ChristophTeuner zum GF Brandschutz ausgebildet. Für 35-Jahre aktiven Dienst wurden Heinrich Buchholz und Josef Buslei mit dem Goldenen- und Josef Kretz für 25-Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit dein silbernen  Feuerwehr- Ehrenzeichen ausgezeichnet.

Im Schulungsraum des FWGH fand der Deutschunterricht für die im Streif- Wohnheim untergebrachten Aus- und Umsiedler statt. Die Nutzung des Raumes durch die Feu­erwehr an den Übungsabenden wurde dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.

Im Jahre 1990 in dem aus dem geteilten Deutschland auf friedliche Weise ein geeintes Deutschland wurde. konnte auch am 7.10., per Urkunde die Partnerschaft zwischen der FF Wallerfangen/Saar und der FF Vettelschoß besiegelt werden. Die FF Wallerfangen wurde 1822 gegründet und ist somit urkundlich belegt, die älteste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands. Nachdem die „einheimischen" Leistungsabzeichen abgeräumt waren, stellten sich die Wehrmänner nun den Wertungsrichtern des Saarlandes und erwarben das saarländische Leistungsabzeichen in der Stufe Sil­ber.

Siegfried Teuner erhielt für 35 Jahre aktiven Dienst das Goldene-Feuerwehr-Ehrenzeichen. Kamerad Horst Piovesan wird im November zum Kreisausbilder  berufen. Somit ist erstmals ein Mitglied der Freiwilligen  Feuerwehr Vettelschoß in den Reihen der Kreisausbilder tätig.

Ausbildungsziel des Jah­res 1991 war das Leistungsabzeichen. Mit guten Leistungen erwarb eine Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß am 06.04.1991 in Waldbreitbach das Leistungsabzeichen der Stufe Gold.


1991
Eine weitere Gruppe mit „Altmeister" Heinrich Buchholz erwarb am 28.09.1991 in Asbach das Leistungsabzeichen der Stufe Bronze.

Erfreulicher Weise konnten 5 junge Männer in der Wehr aufgenommen werden.

Viele Kameraden wurden weiter ausgebildet. Gruppenführerlehrgänge, Truppmann und Truppführerausbildungen, Maschinisten-, Sprechfunkhelfer- und Wertungsrichterlehrgänge wurden erfolgreich besucht.
Ebenso war auch wieder die Brandschutzerziehung schon seit Jahren fester Bestandteil im Feuerwehrdienst der Grundschulkinder angesagt.
Die vom Innenministerium herausgegebene Waldbrandakte wurde im Rahmen der Verbansgemeinde-Herbstabschlußübung im Waldgebiet Willseheider Berg / Krötenbach praktisch angewendet.

Kameradschaftlicher Höhepunkt des Jahres war der Empfang im Rathaus Wallerfangen, wo Bürgermeister Hettinger die Partnerschaft zwischen Wallerfangen und Vettelschoß würdigte.

Alterskamerad Peter Buslei wird zum 90. Geburtstag gratuliert.


1992
Im Jahre 1992 mußte die alte Bachert TS 8 ausgemustert werden. Die Wehr wurde im Gegenzug dazu mit einer neuen TS 8/8 Iveco/Magirus mit Elektrostarter ausgerüstet.

Die FF Wallerfangen feierte in diesem Jahr das 170 jährige Bestellen. Die FF Vettelschoß gratulierte ihrer Partnerwehr mit einem gestickten Fahnenband.

Ein außergewöhnlicher Einsatz. Begründete Hinweise der Polizei ließen darauf schließen, dass am „Tag der deutschen Einheit"  zufällig auch Termin der Vettelschosser Kirmes auf das Einsiedlerheim im Bereich der Fa. Streif ein Brandanschlag verübt werden sollte. Zumindest wurden aber Demonstrationen und Ausschreitungen befürchtet.
So wurde im Feuerwehrgerätehaus die Einsatzzentrale von Polizei, Feuerwehr und DBK eingerichtet und die Feuerwehren Vettelschoß, St. Katharinen, Linz, Leubsdorf, Neustadt, Neuwied und Dierdorf mit ausgesuchten Fahrzeugen in Alarmbereitschaft versetzt.
Dass dieses Großaufgebot letztendlich umsonst anwesend war, ist vielleicht auch der großen Polizeipräsenz, die den Ort weiträumig abriegelte, zu verdanken.


1993
Die Mitgliederversammlung nahm am 16.01.1993 die neue, der heutigen Zeit angepasste, Satzung der Wehr bei einer Einhaltung an.

Am 20.06.1993 wurde im Gemeindehaus Kalenborn der Verbandsgemeinde Feuerwehr-Tag (VG FW Tag) abgehalten. Während dieser Veranstaltung wurde Kamerad Heinz-Willi Buslei für hervorragende Leistungen im Feuerwehrwesen mit dem Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz der Stufe Silber ausgezeichnet.

Im Jahre 1993 wurde erstmals auf VG-Ebene ein Treffen aller Alterskameraden durchgeführt. Dieses Treffen. das von den Teilnehmern mit Begeisterung auf genommen wurde, sollte nun zweimal jährlich wiederholt und somit fester Bestandteil im FW Jahresablauf werden.

Bedingt durch das „Jahrhundert Hochwasser" des Rheins waren, wie alle Wehren der Verbandsgemeinde, auch die Vettelschosser Kameraden während und nach den Weihnachtsfeiertagen zur unter Stützung der Feuerwehr der Stadt Linz im Hochwassereinsatz.


1994
Einsatzbericht 1994: 27 Einsätze, aufgegliedert in 11 Brand  und 16 Hilfeleistungseinsätze. Am 19.06.1994 wurde Alois Reufels für 25 Jahre und Helmut Teuner für 35 Jahre aktive Mitarbeit im Feuerwehrdienst geehrt.

Der Höhepunkt des Feuerwehrjahres war zweifelsfrei der Erwerb des Goldenen Feuerwehrleistungsabzeichens des Saarlandes. Die erbrachten, sehr guten Leistungen wurden lobend erwähnt, bevor der Gruppe Vettelschoß von Landrat und Kreisfeuerwehrinspektor des Landkreis Saarlouis, in Lebach das begehrte goldene Abzeichen ausgehändigt wurde.


1995
Auch die Wallerfangener Kameraden standen den Vettelschossern in keinster Weise nach. Denn bereits am 13. Mai 1995 erwarben sie das Goldene Leistungsabzeichen von Rheinland Pfalz. Dies bezeugt, dass diese Partnerschaft nicht nur der Kameradschaft, sondern vor allem auch der Aus- und Weiterbildung dient.

Das einschneidenste Ereignis des Jahres 1995 war aber zweifelsfrei der Wehrführerwechsel.

Heinrich Buchholz im Feuerwehrruhestand - 36 Jahre Wehrführer in Vettelschoß -

Mit der Verabschiedung von Wehrführer Heinrich Buchholz und seinem Stellvertreter Hans Strauscheid, die wegen Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden mußten, hat sich in der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß ein Generationswechsel vollzogen.

Mit Oberbrandmeister Christoph Teuner, als neuem Wehrführer, und Brandmeister Martin Homscheid, als sein Stellvertreter, stehen jetzt zwei junge  Kameraden der Wehr vor. Zur Verabschiedung der alten Wehrführung und Einführung der Nachfolger hatte die Feuerwehr Vettelschoß zu einer Feierstunde in das FW Gerätehaus eingeladen. Neben VG Bürgermeister Klaus Hannuschke, Feuerwehrsachbearbeiter H.-J. Junior und Ortsbürgermeister Schä­fer, sowie dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Neuwied Franz Josef Buhr, dem Wehrleiter der VG Linz/ Rhein, Hans Dieter Reufels, waren auch Jörg Backhaus und H-J Spitz vom DRK, die FW- Alterskameraden mit Ehrenwehrleiter Horst Knospe und Ehrenbrandmeister Wilhelm Buslei, sowie die Führungsspitze der Vettelschosser Partnerfeuerwehr aus Wallerfangen/Saar dieser Einladung gefolgt. Sie alle waren, zusammen mit den aktiven Vettelschosser Kameraden gekommen, um einem verdienten Feuerwehrmann und engagiertem Bürger ihre Referenz zu erweisen. Mit dem anschließenden gemütlichen Beisammensein in kameradschaftlicher Runde, wo noch manches „Anekdötchen von Früher" zur Sprache kam, wurde der „Generationenwechsel" in der Vettelschosser Feuerwehr wirklich harmonisch vollzogen.

 


1996
Für uns alle unfaßbar ist unser aktives Mitglied Löschmeister Helmut Teuner plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Helmut Teuner war seit dem 01.09.1958 Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Er besuchte zahlreiche Lehr­gänge, zwischen 1984 und 1994 erwarb er die Leistungsabzeichen von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes in allen Stufen. Er wurde 1984 mit dem Silbernen und 1994 mit dem Goldenen FW-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Seit dem 02.01.1982 war er Kassenwart und zeichnete somit als Vorstandsmitglied für die FW Vettelschoß mitverantwortlich.
Auf seine Initiative hin; ist die Partnerschaft mit der FF Wallerfangen zustande gekommen. Sein Tod hat daher auch in Wallerfangen tiefe Bestürzung ausgelöst. Kamerad Helmut Teuner wurde am 06.07.1996 unter großer Anteilnahme aus der Bevölkerung mit einer Abordnung der Partnerwehr Wallerfangen von seinen FW-Kameraden zu Grabe getragen. Er war uns allen ein lieber Freund und guter Kamerad, den wir nie vergessen werden.

Die Feuerwehr tritt als eine der ersten Feuerwehren Deutschlands mit ihrer ersten Seite im Internet auf.


1997
Trotz allem ging der Feuerwehralltag weiter. 14 Einsätze waren im Jahr 1997 zu bewältigen. Pastor Joachim Fey wurde Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß und übernahm dankenswerterweise die Aufgabe des Notfallseelsorgers in der Verbandsgemeinde Linz. Kamerad Wilfried Müller wurde neuer Gerätewart, Martin Homscheid wurde zum Zugführer / OBM ( Oberbrandmeister ) ernannt. Unsere Partnerwehr konnte ein außergewöhnliches Ereignis feiern:

Die Partnerwehr aus Wallerfangen feierte ihr 175-jähriges Jubiläum. Wehrführer Teuner gratulierte in der Festhalle „Wallerfinga" mit einem, extra für diesen  Anlaß gefertigten, Ölgemälde "St. Florian" im Namen der Vettelschoßer Partnerwehr.

Im Rahmen einer Feierstunde in der Kirche St. Michael, Vettelschoß wurde der Förder­preis 97 des „Förderkreises St. Michael" an die Feuerwehr verliehen. Der Förderpreis -1000 DM - erging zu gleichen Teilen an die Wehren der Seelsorgeeinheit, die FF Vettelschoß und die FF St. Katharinen.

Der Vorsitzende des Förderkreises. Pfarrer Joachim Fey überreichte, in Anwesenheit des VG-Bgm. Hanuschke, der seinerseits die Laudatio hielt, die Förderpreisurkunden an die Wehrführer Teuner und Kröll.


1998
Am 06.02.1998 verstarb nach schwerer Krankheit, für uns alle nicht begreifbar, der Ehrenwehrführer Heinrich Buchholz. Er war mehr als 40 Jahre im aktiven Dienst, davon 36 Jahre als Wehrführer. Somit leitete er die Feuerwehr Vettelschoß mehr als ein Drittel ihres Bestehens. Die besondere Kameradschaft und Freund­schaft wird allen, die ihn kannten, stets in Erinnerung bleiben. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. den umliegenden Feuerwehren und einer Abordnung der Partnerwehr aus Wallerfangen wurde er am 14.02.1998 von seinen Kameraden zu Grabe getragen.

Doch der Feuerwehrdienst mußte trotz solcher Schicksalsschläge weitergehen.

Elf Schadensereignisse im Jahr 1998 erforderten wiederum Feuerwehrpräsenz. Ausbildung und Übungen wurden kontinuierlich fortgeführt. Löschmeister Josef Kretz schied wegen erreichens der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst aus. Die FW-Kameraden dankten ihm für seine 33-jährige Arbeit als Schriftführer im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Vettelschoß. Peter Kureliuk wurde von der Mitgliederversammlung zum neuen Schriftführer gewählt.


1999
100
- jähriges Bestehen

Das 100-jährige Jubiläum der FFV, das in ansprechender Form gefeiert werden soll, forderte ein besonderes Engagement aller Kameraden.


Die Wehr bestand 1999 aus 25 Mitgliedern.


Wehrführer :              Christoph Teuner
Stellv. Wehrführer :  Martin Homscheid

Die Wehr erhält auf Ihrem Jubiläum das neue Vorrausrüstfahrzeug (VRW) zur technischen Unfallhilfe.
 



Das Gerätehaus "Im alten Hohn" umfaßte 3 Fahrzeugstellplätze, und einen Schulungsraum.
Im Gebäude waren ein TLF16 (Tanklöschfahrzeug) und zwei TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug)  untergebracht. Zusätzlich zur Standardausrüstung war ein Rettungssatz (Schere u. Spreizer) sowie weiteres Material zur techn. Unfallhilfe vorhanden.
 


2002
Im Jahre 2002 wurde in das neue Feuerwehrgerätehaus umgezogen.


Als eine von 7 Ortswehren gehörte die FFW Vettelschoß der Verbandgemeindefeuerwehr Linz/Rhein an.
Vettelschoß hat ca. 3600 Einwohner und verschiedene Industrie- und Gewerbebetriebe. Das größte Brandpotential liegt bei einem großen Schuhversandbetrieb.